Nachdem für die Betroffenen, also die Einwohner, die Frist für Einwendungen gegen das regionale Raumordnungsprogramm (RROP2025) des Landkreises Harburg abgelaufen ist, gibt es den nächsten Aufreger: Der Planungsausschuss hat Einwendungen für die Stadt formuliert. Ein wesentlicher Punkt ist die folgende Änderung:
„Angeregt wird, die Ortslage von Pattensen als Zentrales Siedlungsgebiet festzulegen. Begründung: Pattensen ist gemessen an der Einwohnerzahl und räumlichen Ausdehnung der größte Ortsteil außerhalb des bisher im RROP-Entwurf vorgelegten Zentralen Siedlungsbereiches in Winsen. Dem Ortsteil werden mit der Festlegung bessere Chancen zur weiteren Entwicklung u.a. auch z.B. beim Einzelhandel eröffnet. …“
Interessant daran sind die folgenden Punkte:
- Pattensen wurde mit keinem Wort über diese schwerwiegende Entscheidung informiert, geschweige denn einbezogen.
- Das Wachstum kann bis zu 5% der Gesamtfläche Winsens betragen. Welche Flächen das sein sollen, ist unklar.
- Der Flächennutzungsplan weist in Pattensen drei Baugebiete (Schulstraße, Pinnbarg und Heuberg) aus, die bislang nicht erschlossen wurden. Wachstum ist also durchaus möglich.
- Die Formulierung im RROP würde Winsen ermächtigen, Gewerbeflächen außerhalb des Ortes auszuweisen, ähnlich wie in Luhdorf.
- Die Nachfrage von Unternehmen, die in Winsen große Gewerbeflächen erwerben wollen, ist bekanntlich groß.
Es kann davon ausgegangen werden, dass es ausschließlich um die Ansiedlung von Gewerbe geht, und damit sind keine Autowerkstätten oder Tischlereien gemeint. Die Pläne passen überein mit den Plänen, die Autobahnen A7 und A39 über Pattensen zu verbinden.
Übrigens stimmten für den Antrag: Rolf Gevers (CDU), Dr. Cornell Babendererde (CDU), Eckhardt Rode (CDU), Otto Schmitt (CDU). Unterstützt wurden sie durch Stimmenenthaltung von Heidi Lühr (SPD), Klaus-Dieter Petersen (SPD). Gegen die mögliche Gewerbeansiedlung haben gestimmt und somit die Interessen der Pattensener Bewohner vertreten: Matthias Hüte (Freie Winsener), Dr. Erhard Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen), Ottmar Frey Winsener (Liste/FDP).